Donnerstag, 17. Oktober 2011
12 Mitglieder und 3 Partner/Gäste treffen sich im Zug nach Romanshorn. Dort gehen wir zur alten Lokremise in der Nähe des Bahnhofs und sehen schon viele alte Loks und Wagen herumstehen.
Die Stiftung Locorama in Romanshorn will die historischen Bauten beim Bahnhof erhalten, insbesondere die Lokremise mit ihren sechs Gleisen und Toren und dem Betriebstrakt daneben. Die meisten Gleisanlagen rund um den Hafen und die Gleisanschlüsse für die Lagerhäuser sind grossenteils verschwunden. Die grosse Drehscheibe ist jedoch erhalten geblieben.
Hier kam 1855 die erste Eisenbahn an. In der Lokremise ist auf einer Märklin-Anlage der Bahnhof Gurtnellen aufgebaut. Mittels der alten Weichen- und Signalhebel können die Fahrstrassen eingestellt und danach befahren werden.
1912 wurde der Bahnhof Romanshorn mit einer mechanischen Stellwerkanlage, bestehend aus einem Freigabewerk im Bahnhofgebäude und vier Stellwerken, ausgerüstet. Mit der Einstellung des Güter-Rangierbetriebes 1997 verlor das Stellwerk I seine Bedeutung. Das Stellwerk II war bis 2003 für den gesamten Zugbetrieb im Einsatz. Mit den 32 Weichenhebeln und 20 Signalhebeln konnten 45 verschiedene Fahrstrassen eingestellt und verschlossen werden.
Die Dampflok MThB Ec 3/5 der ehemaligen Mittelthurgau-Bahn ist – wenn sie nicht gerade auf Fahrt ist – im Locorama zu bewundern. Die MthB nahm vor genau 100 Jahren den Betrieb der Strecke Wil-Weinfelden-Konstanz auf. Hohe Anforderungen waren einerseits die 42 km lange kurvenreiche Strecke mit Steigungen von 20 0/00, anderseits mussten die Lokomotiven vor- und rückwärts mit der gleichen Geschwindigkeit fahren können, damit die in den Endstationen nicht abgedreht werden mussten.
Die Sonderausstellung „Züge im Licht der Laternen“ wurde von der SBB Historic erarbeitet und ist ebenfalls interessant. Sie zeigt die Geschichte der Beleuchtungstechnik an Lokomotiven, Wagen, Streckensignalen und in Bahnhöfen.
Das Lokomotivführerfeeling am Fahrsimulator darf natürlich auch nicht fehlen. Mit dem Thurbo lassen sich schöne Strecken befahren.
Weitere Infos findet man hier und in diesem PDF-Dokument.
Nach einem feinen Mittagessen vom Locorama Catering fahren wir zur Mosterei Möhl in Arbon. Da gerade Hochsaison in der Obst- ernte ist, sehen wir, wie die Bauern grosse Mengen Äpfel anliefern. Diese werden mechanisch sortiert, gewaschen und dann in der Obstpresse verarbeitet, 15 t Äpfel/Stunde! Der Saft wird entweder pasteurisiert, zu Apfelwein vergoren oder als Konzentrat in grossen Tanks eingelagert. Der „Saft vom Fass“ wird 3 Monate in Eichenholzfässern gelagert.
Durch die Flaschenfüller gelangt der Saft in Glas- oder PET- Flaschen, die nach der Etikettiermaschine versandbereit sind.
Zum Schluss können wir die vielen Säfte degustieren: Jean-Georges (Apfelschaumwein), Swizly, Shorley Cassis, FiftyFifty, Saft vom Fass, Hot Pommski, Tobijässler usw.
Voll guter Eindrücke machen wir uns dann auf den Heimweg.
Kurt Bosshard
Bericht als PDF-Datei (646 KB)
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Ursprünglich Ausschreibung / Einladung zu diesem Anlass.